Sonntag, 17. Mai 2015

Relaxing in Tingo Maria

Der Dschungel in Tingo Maria

Noch immer recht flau im Magen, entschied ich mich dazu, den Tag entspannt anzugehen. Das Hotel nennt sich „Villa Jennifer“ und liegt schön am Rand des Dschungels, verfügt sogar über eigene Dschungeltracks.

Ich beschloss als erstes einen Tee zu kochen, wobei mein Coleman 422 Dual-Flame Kocher nur gelbe Flammen ausspuckte. Das kenne ich aus Afrika – mal wieder hat der Generator nicht überlebt.

Die Pumpen/Generator Einheit ist neu und hat ungefähr so lange überlebt wie der alte Kocher, der in Kongo nach drei Wochen den Geist aufgab. Auf meiner Panamericana habe ich ihn bisher selten benutzt. Zum einen gab es für den Tee das „Aqua Caliente“ für schmales Entgelt an Tankstellen, zum anderen habe ich abends meist ein Lagerfeuer gemacht und gegrillt.



Aber was soll der Trübsinn – erst einmal kalt Duschen und in einem der Pools einige Bahnen ziehen.  Danach frühstückte ich, leckeres Vollkornbrot mit Nutella, Honig, Marmelade und Salami. Hoffentlich überfordere ich damit meinen Magen nicht wieder...

Ein privater Zugang zum Dschungel will genutzt werden und so mache ich mich, mit der Kamera bewaffnet, auf den Weg. Aufgrund des vielen Regens ist der Track total aufgeweicht, schlammig und glitschig – aber ich kämpfe mich durch. Es gibt auch einiges zu sehen, ich entdecke Schmetterlinge, schöne Pflanzen, pimpernde Schildkröten und Krokodile.

Danach machte ich mich wieder an die Mission „Kocher“. Ich denke, hier macht es einmal Sinn eine Bestandsaufnahme zu machen:  In Afrika stieg der Generator nach drei Wochen aus, bei täglichem zweifachen Einsatz. Den Generator habe ich ersetzt und das Gerät lief wieder einwandfrei.


Auf der Panamericana liess mich die Pumpe nach weiteren zwei Wochen bei seltenem Einsatz im Stich. Gut hatte ich eine komplette Einhaut von Pumpe/Generator dabei und konnte ohne Unterbruch weiterhin kochen. Nur war die neue Einheit inkontinent – und verlor über die Nacht immer das Benzin. Damit ich kochen kann, führte ich ab dann einen kleinen Benzinkanister mit – das Leck habe ich komischerweise nie entdeckt.

Und nun, nach drei Monaten im seltenen und sporadischem Gebrauch, steigt der Generator wieder aus. Gut habe ich auch dazu ein Ersatzteil dabei.

Nach einem Montage-Versuch bemühe ich Youtube um eine Anleitung zu finden und werde prompt fündig. Dagegen stinkt jedes Handbuch ab. Nur bricht der Generator bei der Montage im Gewinde ab – und damit ist die ganze Einheit im Eimer.


Jetzt musste ich zur Frustbewältigung erst einmal in den Pool. Gut, ich habe ja noch den alten Generator mit der defekten Pumpe. Nach einer schweisstreibenden Montage, mit der Hilfe des Hotelpersonals (in der Form des Besitzers), bekomme ich den Kocher mit den vorhandenen Komponenten wieder zum laufen.

Empfehlen kann man dieses Gerät wirklich nicht, nur ist es ziemlich ersatzlos wenn man ohne das Problem der Gasversorgung im Ausland auskommen möchte. Wenn ich mir die Gespräche mit Reisenden die Gas nutzen so in Erinnerung rufe – scheint dies jedoch das kleinere Übel zu sein.

Anyway ich kochte erst einmal einen Tee, der tut meinem Magen sicher gut, auch wenn es schon 16 Uhr ist. Ich setzte einen neuen Topf Wasser auf um Nudeln mit Pesto zu zaubern (das Fleisch ist mir ausgegangen und wäre vielleicht auch zu schwere Kost) als der Sohn des Besitzers vorbei kommt und mir eine gegrillte Hühnerbrust anbietet.


Ich schaue ihn zweifelnd an und er meinte dass das nichts kosten würde. Hinten ruft noch die Mama und es kommt noch Waldorf Salat dazu. Eigentlich wollte ich erstmal nur aus meiner Küche leben um meinen Magen zu beruhigen – aber – die Eco Lodge ist ja auf Touristen eingestellt und unter dänischer Führung wohl den empfindlicheren europäischen Mägen angepasst.

Das Hühnchen war lecker, der Salat auch. Ein Salat mit mehreren Früchten, Kartoffeln und Nüssen – den kannte ich definitiv so noch nicht, aber lecker war er. Mein Magen grummelt latent – aber was soll's.

Es ist schön im Dschungel einmal bisschen zu entspannen und ich beende den Tag mit noch einer Runde im Pool. Auch ein Wifi gibt es hier, was manchmal funktioniert, so dass ich den Blog mal wieder aktualisieren konnte.

Ich sass draussen und hörte noch eine Weile ein Hörbuch (das braucht kein Licht und zieht damit auch keine Viecher an) als sich in meinem Blickwinkel doch tatsächlich ein Frosch an der Hauswand herunter kletterte. Als ich den Fotoapparat holen wollte, entdeckte ich ein riesige Spinne an der Autotüre. Immerhin keine Tarantel sondern eine Art XXL Weberknecht – ich brauchte einige Kieselsteine bis die Spinne vertrieben war.



Eigentlich fühlte ich mich hier in der Hotelanlage etwas über den Tisch gezogen, da die Kosten deutlich höher waren, als in unserer iOverlander-Wiki Datenbank angegeben, aber die tatkräftige Hilfe bei der Reparatur und das leckere Abendessen stimmen mich dann doch gnädig.


Genug Aufregung für heute, nun geht’s ins Bett. Als Betthupferl plane ich dann noch an meiner Route für morgen. Es gibt ab einer nahen Stadt eine 5 tägige Tour mit dem Boot nach Ecuador – aber ob das mit Fahrzeug geht?!

---- Kurznachricht via Satelliten-Messenger ----
Eine weitere Nacht bei Tingo Maria im Dschungel. Auto heil, aber der Kocher muckte. Tolle Fotos aus der grünen Hölle!

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