Donnerstag, 29. Januar 2015

Endlich am Meer

Nun habe ich die Küste erreicht und schon mal die kleinen Küstenstädte San Bernando und "Mar de Ajo" erkundet.

Die Küstenstädte sind unglaublich. 2-3 geteerte Strassen führen ins Zentrum, die jeweils einen Polizei Checkpoint haben. Sobald man die "Hauptstrassen" verlässt, gibt es nur noch Dirttracks.

Auch sehen die Städte etwas heruntergekommen aus - zumindest erscheint mir das so, nach den doch recht gut ausgebauten Dörfern und Städten auf dem Weg hierher.

Aber sobald es Nacht wird - entwickeln beide Städtchen einen unglaubliches Flair. Leuchtreklamen und Neonlichter geben den Strassen ein völlig neues Gesicht. Und hier steppt der Bär, hier ist gerade die Touristen-Saison im Höhepunkt.

San Bernardo del Tuyu


Ich stellte Brummie auf einem bewachten Parkplatz ab - und konnte so unbeschwert durch das Nachtleben schlendern. Bei dieser Hitze ganz schön schweisstreibend.

Plötzlich fing es an zu stürmen und zu wetterleuchten - durch die Straßen zogen Windböen die den Sand vom Strand herantrugen - und ich schaute zu, dass ich wieder zu meinem Auto kam.

Einen Platz für die Nacht hatte ich noch nicht, also mal bei Dunkelheit auf den Weg gemacht. Blitz und Donner setzten ein - und ich entschloss mich zu Grey-Camping - hinter einer Tankstelle an einer grossen Strasse. Nicht der sicherste Ort, aber naheliegend.


San Bernardo del TuyuIch entschied mich, etwas neues auszuprobieren. Da hier die Autoscheiben gerne eingeschlagen werden, wenn etwas im Fahrzeug sichtbar ist - konnte  ich nicht meine Sachen nach vorne Räumen. Die Diebe würden zwar wegrennen wenn sie merken, dass jemand im Auto ist, aber die Scheibe ist dann im Eimer.

Döner in Mar de AjoAlso schichtete ich mein Gepäck auf dem Bett um - und schaffte eine Schneise in der ich Liegen konnte. Für eine Nacht ok. Kaum lag ich im Bett, setzte das Gewitter in voller Stärke los, mit Blitzeinschlägen in der näheren Umgebung und es regnete sintflutartig.

Ans Schlafen war wegen den vielen Blitzen und dem Donner nicht zu denken, also hörte ich noch etwas Hörbuch - das iPhone auf voller Lautstärke, so laut war es im Fahrzeug von dem Prasseln.

Dann schlug ein Blitz in der Tankstelle ein und die Lichter gingen aus. Ganze 10 Minuten brauchte die Crew, bis die Lichter wieder angingen. Aber dann zog das Gewitter weiter und ich schlief bis zum Morgen.

Ein krasser Temperatursturz und Wetterumschwung - 19 Grad erwarteten mich - und ein bewölkter Himmel. Soviel zum Baden im Meer.
Ich fuhr wieder ins Städtchen um mir zumindest das vom Rio de plata braun gefärbte Wasser mal bei Tageslicht anzusehen. Danach tuckerte ich durch das Städtchen auf der Suche nach einem Cafe mit Wifi - irgendwie muss man den Tag überbrücken - morgen ist es wieder warm und sonnig.

Plötzlich kam mir ein Polizei-Pickup entgegen und gab mir Lichtsignale. Ich checkte mein Licht - es brannte - und bog in eine Seitenstrasse ab. Das wird wohl meine erste Kontrolle werden.

Der Pickup hupte und ich fuhr an den Rand. Als der Polizist nicht gleich ausstieg fuhr ich wieder neben ihn - immer etwas zu frech. Er wies mich wieder an den Strassenrand - und ein spanischer Redeschwall begann. Ich erklärte ihm, dass ich Schweizer bin und nur Englisch kann. "Suiza - english, no spanisch".

Mar de Ajo - braunes Meer und Regen
Das braun gefärbte Meer

Automatische Reifendruck-Anlage - der Traum jedes Offroaders
Reifendruck-Anlage: der Traum jedes Offroaders

Er fragt nach dem Führerschein und legte wieder auf Spanisch los. Ich war in einer Einbahnstrasse unterwegs gewesen - Mist! "Ahhh - one way" signalisierte ich dass ich mein Vergehen begriffen habe. Wieder redete er auf mich ein und ich beschloss dass ich ihn besser beschäftige als abzuwarten.

Ich deutete an, dass ich Camping / Campino suche. Er reagierte hilfsbereit und deutete mir an, ihm zu folgen. Kurze Zeit später lieferte er mich an einer Campsite ab und liess mich ziehen.

Natürlich konnte ich jetzt nicht gleich wieder los - also fragt ich beim Campingplatz, ob ich duschen darf und das ich nicht übernachten möchte. Durfte ich für lau - und nach einer Rasur und endlich wieder einer warmen Dusche (ich hatte in meinem Apartment in Rosario und auf der Ranch jeweils nur kaltes Wasser (brrrr) ging es mir so richtig gut.

1 Kommentar:

  1. wow toll das ist der Rio der so braun und riesig ist fantastisch und spannend, reise immer mit, heute bye bye India, warme Grüsse aus 34 Grad Kerala

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